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Stoffwindeln flattern nach Süden

Mitte Oktober brechen wir auf. Der nächtliche Schneesturm am Arlbergpass (auf 1800 Meter), die danach schneematschige Straße am Morgen, die ungemütlichen Regentage in der Schweiz und die frostigen Nächte in Frankreich haben uns rasch nach Süden getrieben. Wir sind in Spanien ...

Das Wort "rasch" ist sehr relativ gemeint. Wir entdecken die Langsamkeit des Reisens neu und auf eine uns bis dato unbekannte Art.


War der Begriff "langsam" für uns bisher meist mit dem gewählten Verkehrsmittel verbunden (z.B. auf unserer Radweltreise), so gestaltet sich das auf unsere Kinder angepasste Vorwärtskommen "langsam". Das ist nicht immer einfach, wenn wir  auch Strecke machen möchten...


Ausschlafen, Frühstücken, Austoben, Zusammenpacken und die obligatorische Jause nehmen unseren Vormittag ein. Dann sind wir startklar und rollen los. 10 Minuten später der erste Pinkelstopp. Spielzeug fällt beim Fahren hinunter und soll aufgehoben werden. Noch rasch ein Lebensmittelgeschäft aufsuchen, bevor ein Mittagessensplatzerl gefunden werden muss. Mittagspause. Picknickdecke raus, Jause auspacken, Wäscheleine spannen und die frisch ausgewaschenen Stoffwindeln eine Stunde flattern lassen. Merle bewegt sich meist windelfrei und setzt sich auf ihr Töpfchen. Doch die Notwindeln beim Autofahren und Schlafen im Bus summieren sich trotzdem. Springen, spielen, hüpfen und laufen. Dann ist es Zeit weiter zu fahren. Pinkelstopps, Jausenpause, Fotostopps und bald hat niemand mehr Lust in seinem Sitz angeschnallt zu sein.


Schlafplatzsuche. Frei stehen oder Stellplatz? Oder doch ein Campingplatz für einen längeren Stopp? Schöne Plätze finden wir (fast) immer.

Outdoor-Küche aufbauen und rasch kochen, denn die Mädels haben immer Hunger! Wieder werden die Stoffwindeln in den Wind gehängt. Dachzelt hochkurbeln und das Bett im Auto vorbereiten. Wir schlafen auf zwei Etagen. Nathalie und Philipp oben, Merle und Valeska unten. Nochmals springen, sausen und spielen! Danach Zähne polieren und ab in die Kojen. Die Kinder schlafen meist gegen 21:00 Uhr.


Dann ist es für uns Zeit, dass wir uns Gedanken machen, wohin es morgen gehen wird... oder wollen wir noch einen Tag bleiben? Weitere Windeln gehören ja ausgewaschen ;-)

 

Lieben Gruß aus Nordspanien,

Eure Schaudys unterwegs.